Aurelius Augustinus

Die Welt ist ein Buch. Wer nicht reist, sieht nur eine Seite davon.
~Aurelius Augustinus~

Freitag, 2. Dezember 2016

When in Melbourne

Melbourne ist ein guter Ausgangspunkt für einen Ausflug zur Great Ocean Road. In meinem Hostel hatte es ein kleines Reisebüro, welches ein gutes Angebot hatte. Für vergleichsweise wenig Geld konnte ich dort ein Paket für die Great Ocean Road und Phillip Island buchen. Dazu gab es dann noch ein Ticket für das Skydeck des Eureka Tower. Also ein guter Deal. Ich entschied mich die Touren zu buchen, solange es schön sonnig war. Melbourne ist da sehr speziell und unberechenbar, was das Wetter angeht. Und ich hatte Glück. Bei beiden Touren hatte ich ziemlich schönes sonniges Wetter, auch wenn es nicht unbedingt sehr heiss war. 


Schöne Aussicht von der Great Ocean Road


Die Great Ocean Road führt von Melbourne in Richtung Adelaide und ist fast 250 km lang. Sie wurde nach dem ersten Weltkrieg von den zurückgekehrten Soldaten gebaut und ist damit zum einen eine Arbeitsbeschaffungsmassnahme gewesen, zum anderen ist sie als Kriegsdenkmal errichtet worden. Die Strasse gilt als eine der schönsten Küstenstrassen der Welt und das vollkommen zu recht. Wir haben während der Fahrt mehrere Stopps eingelegt, bei Kaffee und Keksen den Ausblick genossen und einen Spaziergang durch einen Wald mit Koalas unternommen. Das Mittagessen fand dann bei einem Leuchtturm statt. Es herrschte bestes Wetter und es gab ein BBQ, typisch australisch. Man konnte in und auf den Leuchtturm steigen, ins Innere blicken und schauen, wie so ein Leuchtturm eigentlich funktioniert sowie zusätzlich die Aussicht von oben geniessen. Die Küste in dieser Gegend ist bekannt für die vielen Schiffe die hier gesunken sind und die Wracks, die sich unter Wasser befinden.











Am späten Nachmittag folgten dann die Höhepunkte, mehrere Aussichtspunkte an den Twelve Apostels. Dies sind Kalksteinfelsen, die mitten im Meer stehen und zu den meistfotografierten Touristenattraktionen in Australien zählen. Im Laufe der letzten Jahre sind einige der Felsen eingestürzt und man geht davon aus, dass es so weiter geht. Da bin ich natürlich froh, dass ich endlich da war. Allerdings musste ich die Aussicht mit zig anderen Menschen teilen. Grundsätzlich stört mich das ja nicht. Heutzutage sind viele Orte auf der Welt gut erreichbar und immer mehr Menschen reisen. Dementsprechend überlaufen sind die bekannten Sehenswürdigkeiten. Aber hier war es dann doch etwas extrem. Die Menschenmassen schoben sich nur so den Weg entlang und alle waren mit ihren Kameras und Selfie-Sticks zugange. Als ich einfach für eine Weile die Aussicht genoss, hat mich eine Dame doch tatsächlich gebeten wegzugehen, damit sie ein Foto machen kann. Echt jetzt?

Ich lasse mich von sowas natürlich nicht ärgern und bin einfach nur lachend davon
geschlendert. Es war ein wunderschöner Tag, sonnig und herrlich warm. Insgesamt hat sich der Ausflug mehr als gelohnt. Es ging nur ziemlich lang bis wir endlich wieder in Melbourne waren. Wir haben noch einen kurzen Zwischenstopp für ein Abendessen gemacht. Ich werde dieses Abendessen in einem kleinen chinesischen Restaurant wohl kaum so schnell vergessen. Dies war nämlich der Tag, an dem in den Vereinigten Staaten von Amerika der neue Präsident gewählt wurde. In dem Restaurant lief der Fernseher und wir hörten Donald Trumps Rede zu seinem Wahlerfolg. Es war unglaublich, keiner konnte fassen, was passiert war. Leider hatten wir niemanden aus den Staaten in der Gruppe. Es wäre noch interessant gewesen, eine erste Meinung zu hören, von jemandem der direkt betroffen ist. Spät am Abend sind wir dann wieder im Hostel angekommen. Auch dort wurde über den Ausgang der Wahl diskutiert, bis ich dann ins Bett gegangen bin. 







Ganz viele Pinguine und Asiaten ohne Ende

Der zweite Ausflug führte mich nach Phillip Island, bekannt für die allabendliche Penguin Parade. Aber die Insel hat noch einiges mehr zu bieten und ist landschaftlich sehr reizvoll. Unser erster Halt war ein kleiner Tierpark mit Koalas, Kaenguruhs und anderen einheimischen Tieren. Mit ein paar Leuten aus unserer Gruppe machten wir einen Spaziergang und fütterten die Känguruh, die sich mehr oder weniger frei im Park bewegen konnten. Es war wirklich sehr lustig und wir hatten jede Menge Spass dabei, Fotos mit ihnen zu machen. Wir haben auch Wallabies gesehen, eines davon hatte sogar ein Junges in ihrem Beutel. Das ist wirklich ziemlich toll zu beobachten. Sobald die Mutter sich nach vorne beugt um Gras zu essen, isst das Kleine aus dem Beutel hängend ebenfalls etwas Gras. Später haben wir noch eine alte Farm besucht, die früher in Betrieb war, heute aber nur noch für Touristen geöffnet ist. Es war ein wirklich schönes Anwesen, mit einigen Tieren wie Schafen und Pferden. Hier sind wir ein bisschen spazieren gegangen und haben wieder mal bei Kaffee und Keksen das gute Wetter genossen. 

Am Abend ging es dann in den Süden der Insel, um die Penguin Parade zu sehen. Es war schon ziemlich gut gefüllt als wir dort ankamen. Man muss sich das mal vorstellen, es werden ganze Busladungen am Besucherzentrum ausgeladen. Von dort aus begibt man sich über Holzstege zum Strand und da finden sich dann richtige Tribünen zum Sitzen und Pinguine beobachten. Die nur rund 30 cm grossen Tiere kommen nach Sonnenuntergang in Gruppen aus dem Wasser und überqueren den Strand, um zu ihren Hütten und Höhlen zu kommen. Es sind hunderte kleiner Pinguine mit blauem Federkleid. Wir sassen bereit. Und mit uns gefüllte 1'000 weitere Touristen, mehrheitlich Asiaten. Es wurden also fleissig Selfies und andere Fotos geknipst, sie riefen sich gegenseitig zu und konnten so gar nicht ruhig da sitzen. Ein paar von ihnen hatten sich sogar Popcorn gekauft. Das war alles sehr skurril. 

Die Pinguine zu beobachten war aber wirklich toll. Sie sind so klein und herzig. Sie watscheln aus dem Wasser, dann bekommen sie plötzlich Angst und rennen (hahaha... watscheln) wieder zurück ins Wasser. Dort warten sie dann wieder bis sich eine Gruppe gebildet hat und probieren es wieder. Danach rennen sie unter den Stegen, die zum Strand führen, herum zu ihren Nistplätzen. Sie lassen sich dabei auch gar nicht von den ganzen Touristen stören, was ziemlich unglaublich ist. Nachdem es dann schon ziemlich dunkel war, wurde es Zeit zurückzufahren. Es ging sehr lang und war schon spät als wir endlich in Melbourne ankamen. Aber auch dies war ein schöner Ausflug. Ich habe ein paar sehr nette Leute kennengelernt, aus allen möglichen Ländern.  












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